Rechenzentren müssen 24/7/365 laufen. Von Planern, Betreibern und Elektrofachkräften werden daher viele Maßnahmen getroffen, um diesem Anspruch zu genügen. Eine dieser Maßnahmen ist die Überwachung der Stromversorgung mittels Differenzstromtechnik. Diese soll Fehler in der Stromversorgung erkennen, bevor es zu kritischen Situationen oder gar Ausfällen kommt.
Im Idealfall wird eine Differenzstromüberwachung bereits bei der Planung eines Rechenzentrums berücksichtigt. Doch manchmal müssen die nötigen Sensoren und Messgeräte nachträglich eingebaut werden.
Wie kann das Nachrüsten ohne erheblichen Aufwand und ohne Abschalten von Serverschränken gelingen?
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Rechenzentren mit einem überschaubaren Aufwand mit Differenzstrommesstechnik nachgerüstet werden können.
Ein Fall aus der Praxis: In einem Rechenzentrum in Norddeutschland war ursprünglich eine Differenzstromüberwachung der Stromversorgung vorgesehen. Bei der Planung wurde allerdings ein Fehler gemacht, so dass nun die Stromversorgung der Serverracks nicht überwacht werden konnte. Der nachträgliche Einbau von entsprechenden Sensoren in die Unterverteilung bzw. in die Power Distribution Units (PDU) war allein schon aus Platzgründen nicht möglich. Auch durfte der Rechenzentrumskunde, der Fläche bei einem Provider gemietet hat, aus Haftungs- und Gewährleistungsgründen die Sensoren nicht in der Stromschiene des Betreibers montieren.
Um eine Lösung für den Kunden zu finden, hat sich die Firma Bender mit der Correct Power Institute GmbH (CPI) zusammengetan. CPI baut und modernisiert bereits seit 30 Jahren Rechenzentren. Mit einer Inline-Box wurde eine einfache und trotzdem hochwertige Lösung gefunden. Die Box enthält einen CEE-Stecker und eine CEE-Buchse für die Stromversorgung, ein allstromsensitives Differenzstromüberwachungsmodul vom Typ RCMB132-01 und zwei RJ45-Buchsen. Optional wurde in einigen Boxen zusätzlich ein MID-Stromzähler eingebaut, um den Stromverbrauch abrechnungskonform messen zu können. Die Box wurde schließlich im Doppelboden verbaut und zwischen Stromanschluss und PDU geschaltet.
Bildunterschrift: Wichtig beim Bau der Inline-Box war, nur die stromführenden Leiter (L1, L2, L3) und den N-Leiter durch den Sensor zu führen. Der PE-Leiter wird am Sensor vorbeigeführt. Nur so ist eine korrekte Differenzstrommessung möglich (Lesen Sie hier: Wie funktioniert Differenzstrommessung? )
Auf diese Weise wurden an drei Standorten insgesamt 214 Inline-Boxen in den Doppelboden verlegt. Die Sensoren mehrerer Inline-Boxen sind über Patchkabel miteinander verbunden und deren Daten werden via Modbus RTU von einem Bender Control Panel CP907-I ausgewertet und angezeigt.
Mit dieser Lösung konnte das Problem des Rechenzentrums in Norddeutschland behoben werden - ganz ohne Betriebsunterbrechung. Der Kunde verfügt nun über eine Differenzstromüberwachung der Serverracks bis in den Endstromkreis und kann nun Veränderungen in der elektrischen Anlage schnell und sicher erkennen. Damit ist sein Rechenzentrum optimal überwacht, kritische Anlagenzustände werden vermieden.
Die in diesem Rechenzentrum verwendete Inline-Box ist überall dort eine Lösung, wo eine Differenzstromüberwachung nachgerüstet werden soll, der Einbau von Sensoren in der Unterverteilung oder im Serverschrank aus Platzgründen oder aufgrund nicht erwünschter Abschaltung unmöglich ist.
Haben Sie auch Interesse am Einbau von Inline-Boxen oder suchen Sie eine andere Lösung zur optimalen Überwachung Ihres Rechenzentrums? Bender ist Spezialist für Differenzstromüberwachung in Rechenzentren. Darum zögern Sie nicht und nehmen Kontakt mit uns auf. Unsere Fachleute stehen Ihnen gern zur Verfügung.